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Supply Chain Risk Management: Pflicht und Chance

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Wie lassen sich Risiken in der Supply Chain minimieren?

Asphalt mit Logistik Beschriftung

Logistikunternehmen sind einem ständigen Wettbewerbs- und Kostendruck ausgesetzt. Zudem geht der Trend dahin, Prozesse der Wertschöpfungskette auszulagern. Dadurch wird diese aber auch anfälliger für Störungen oder Ausfälle. Hier setzt das Supply Chain Risk Management (SCRM) an. Es bezeichnet den Prozess, die Risiken entlang der Lieferkette zu managen und zu minimieren. Dabei werden sämtliche Aspekte von der Identifizierung über die Bewertung bis hin zur Steuerung von Maßnahmen einbezogen.

Liefernetzwerke sind heutzutage global aufgestellt. Demzufolge werden sie nicht nur immer komplexer, sondern auch anfälliger für Beeinträchtigungen. Für Logistikunternehmen bedeutet dies im Umkehrschluss, dass sie ein ganzheitliches Risikomanagement benötigen, um ihren Erfolg langfristig sicher zu stellen. Ein strukturiertes und effektives SCRM ist hier sowohl Pflicht als auch Chance zugleich.

Das SCRM geht einen Schritt weiter als das reine Supply Chain Management, das den Prozess von der Herstellung bis zur Auslieferung steuert. Ziel des SCRM ist es, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Dabei berücksichtigt es sämtliche Risikoarten, die innerhalb der Wertschöpfungskette auftreten könnten. Berücksichtigt werden dabei nicht nur die Abläufe beim Logistikdienstleister sondern auch die beim Lieferanten und Endkunden.

Risiken durch SCRM reduzieren

Die Risiken, denen die am Wertschöpfungsprozess beteiligten Akteure ausgesetzt sind, fallen dabei höchst unterschiedlich aus. Zum Beispiel können durch die finanzielle Schieflage eines Lieferanten oder durch die Volatilität des Marktes wirtschaftliche Probleme verursacht werden. So schwer sie auch vorherzusehen sind, müssen auch Naturkatastrophen einkalkuliert werden, deren Häufigkeit und Gefahr sich in Zeiten der Globalisierung und des Klimawandels zuletzt verstärkt haben.

Darüber hinaus sind Lieferketten auch geopolitischen Krisen ausgesetzt, zum Beispiel durch Kriege. Aber es genügen schon kleinere Konflikte, um die Wertschöpfungsprozesse zu beeinträchtigen. Auch der Mensch stellt einen Risikofaktor dar: Beispielsweise kann er Feuer oder Explosionen auslösen und dadurch Störungen der Supply Chain verursachen. Eine weitere zunehmende Gefahr in der heutigen Zeit stellt der Angriff der IT durch eine Cyber Attacke dar.

Um die Risiken innerhalb der Supply Chain und somit die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, sollten präventive Maßnahmen ergriffen werden. Dabei ist wichtig, dass die beteiligten Akteure eng zusammenarbeiten. Ein gut organisiertes Lieferantenmanagement nimmt hier eine Schlüsselfunktion ein. Nur so lassen sich Gefahren erfolgreich minimieren und die Qualität nachhaltig gewährleisten beziehungsweise gesteigert werden.

SCRM in vier Phasen

Eine Störung der Lieferkette kann schnell teuer werden. Mit dem SCRM wird daher eine kontinuierliche Risikobewertung vorgenommen, aus der Rückschlüsse für die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen abgeleitet werden. Zielsetzung ist dabei: die Anfälligkeit von Störungen und Ausfällen verringern und die Aufrechterhaltung der Wertschöpfungskette sicherstellen. Hierzu wird das SCRM in vier Phasen unterteilt:

  • Identifizierungsphase: In der ersten Phase werden Ursachen von Störungen entlang der Supply Chain identifiziert. Dabei stehen sowohl Alltags- als auch Ausnahmerisiken entlang der Lieferkette auf dem Prüfstand. Zu den Risikofaktoren gehören zum Beispiel Lieferanten, Transportmittel oder spezifische Ländergegebenheiten.
  • Bewertungsphase: Hier werden die Eintrittswahrscheinlichkeit und das mögliche Schadensausmaß eines Risikos abgeschätzt. Dabei wird unterschieden zwischen Alltags- und Ausnahmegefahren.
  • Steuerungsphase: Das eigentliche Risikomanagement findet in dieser Phase statt. Die Steuerung der Ausnahmerisiken erfolgt häufig über Versicherungen. Alltagsrisiken lassen sich zumeist nur durch veränderte Prozesse, zusätzliche Lieferanten oder einen höheren Bestand beherrschen.
  • Überwachungsphase: Diese Phase des SCRM ist besonders wichtig. Denn viele Risiken lassen sich nur dann angemessen managen, wenn sich Veränderungen mit fortschreitender Zeit abzeichnen.

Bewusstsein für SCRM fehlt häufig

In Zeiten immer größer werdender Logistiknetzwerke und komplexerer Prozessketten gewinnt das SCRM immer mehr an Bedeutung. So lassen sich nicht nur die Kosten senken und eine höhere Effizienz innerhalb der Wertschöpfungskette erreichen, sondern vor allem eine schnellere Reaktion auf mögliche Krisen gewährleisten. Zudem wirkt sich das SCRM positiv auf die Transparenz aus. Wichtiger als der Kostenfaktor ist in der heutigen Zeit das Thema Rechtssicherheit. Dazu zählt das Einhalten von Embargo-Vorschriften genauso wie die Umsetzung zollrechtlicher Änderungen. Auch hier wirkt sich das SCRM positiv aus.

Trotz der zahlreichen Vorteile fehlt vielen Unternehmen bislang noch das Bewusstsein für die Bedeutung eines effektiven SCRM. Dabei kann es einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten und dafür sorgen, logistische Ketten stabil und resistent zu halten.

 

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